Normalerweise bin ich Profihelfer. Das heißt auch: Ich kann professionell schreiben und mich ausdrücken. Das möchte ich nur nicht immer.
Im Gegenteil. Manchmal will ich einfach schreiben und mich selbst davon überraschen lassen, was hinter der nächsten Ecke lauert. Ohne Belege, Studien oder ewig durchdachte Feinstruktur. Mit Abzweigungen, Abschweifungen und Ungereimtheiten. Mit Sätzen, denen ich an anderer Stelle und in einem anderen Kontext selbst widersprechen würde. Ich will chaotisch denken, frei denken, denken, wie es mir und meinen Strukturen entspricht, nicht nach den Maßstäben einer Suchmaschine oder des Lektorats einer Fachbuchhandlung.
Darum willkommen! Willkommen, Freund, Gast, Fremder, in meiner Rumpelkiste.
Dem Blog, in dem mein Chaos herrscht. Setzen Sie sich, nehmen Sie sich einen Keks. Möchten Sie ein Glas Wasser? Gerne, da hinten im Schrank sind die Gläser, Wasser kommt aus der Leitung. Machen Sie es sich bequem, fühlen Sie sich wie zu Hause, ich bin gleich für Sie da. Ich brauche nur noch einen kurzen ungestörten Moment zum Denken.
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Passung von Menschen und Rahmen
Ein Thema, was mir gerade immer wieder begegnet ist die Passung von Mensch und Rahmen. Wir sind als Menschen und soziale Wesen ständig von Rahmenbedingungen umgeben, die uns in unserer Bewegungsfreiheit einschränken und bestimmte Bewegungen und Fähigkeiten von uns fordern. In der physischen Welt ist das sehr eindrücklich: Wenn ich am oberen Ende der Treppe…
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Bedürfnisse und Ziele in Alltag und Arbeit
Was ist der Unterschied zwischen privaten und professionellen Kontexten? Über diese Frage kann man immer mal wieder gut nachdenken und es lohnt sich, das zu tun, vor allem, wenn man Menschen berät, die sich im einen oder anderen bewegen und dabei das eine mit dem anderen verwechseln. Ich kenne beide Verwechslungen, sowohl die, bei denen…
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Ziel- und Selbstwertroute
Wenn ich mit Patienten arbeite, geht es häufig darum, dass sie sich mehr Freiheit wünschen, für ihre eigenen Bedürfnisse einzustehen und nicht mehr nur nach dem zu leben, wie sie glauben, dass andere es von ihnen erwarten. „Nein sagen“, „Mich selbst vorne anstellen“, „Zu dem stehen, was ich will“, sind so ein paar Formulierungen, die…
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Teilnehmerfrage: Gute Gesprächsführung?
Vor einiger Zeit habe ich einen Workshop für Studierende zum Thema „systemische“ Gesprächsführung gegeben. Wie häufig bei solchen Gelegenheiten war ich damit eingestiegen, die Teilnehmerinnen nach ihren Interessen und ihren Fragen für den Workshop zu fragen. Oft sind die Fragen ähnlich „Wie mache ich, dass…?“, „Was mache ich, wenn…“. Das ist ja auch ganz richtig…
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Fehlergutscheine
Ich habe heute einen Fehler bemerkt. Nicht gemacht. Gemacht habe ich den Fehler schon vor drei Tagen, aber er wurde mir erst heute rückgemeldet. Es war nichts Schlimmes, nichts, bei dem sich jemand Sorgen machen, tagelang grämen oder sonst wie gedanklich belasten würde. Einfach einer dieser doofen, ärgerlichen Schusseligkeitsfehler, die in den Zeiten entstehen, in…
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Wut: die soziale Leitplanke
Wut ist die Emotion, die hervorgerufen wird, wenn Ziele gefährdet oder Regeln verletzt werden. Es ist schon alleine spaßig, sich das klar zu machen, um zu schauen, wann man selbst wütend wird und welche Ziele in diesen Momenten gefährdet sind oder welche Regeln verletzt werden, von denen man selbst noch nicht mal bewusst wusste, dass…